Konkurrenz für Bitcoin

Diem – warum die Facebook-Kryptowährung gescheitert ist

Mit dem Diem Coin (früher Libra Coin) wollte Meta Platforms, ehemals Facebook, neue Maßstäbe setzen - nicht nur in der Welt der Kryptowährungen, sondern in der gesamten Finanzwelt: Metas Diem sollte das erste globale Geld werden und unter anderem über WhatsApp verschickt werden können. Wie das geplant war und warum Diem gescheitert ist, erfahren Sie hier!

Diem handeln - Empfehlungen & Tipps

Wer Diem kaufen wollte, dürfte enttäuscht sein, denn die Facebook-Kryptowährung wird es niemals geben.
Unsere Empfehlung: Wer andere Crypto-Coins handeln möchte, kann das beispielsweise über den CFD-Broker Plus5005 (CFD Service. Ihr Kapital ist in Gefahr). Sie sollten bereits über einige Erfahrung mit dem CFD-Handel verfügen.
Hinweis: Die Wert­ent­wick­lung von Diem sollte keine Eigendynamik wie bei Bitcoin, Ethereum & Co. haben. Als Spekulationsobjekt wäre Diem deshalb eher ungeeignet gewesen, die Meta-Kryptowährung sollte vielmehr ein glo­ba­les Zahlungs­mittel werden.

Diem kaufen - das Wichtigste in Kürze

Diem war ein Projekt der Diem Association (früher Libra Association), zu deren Grün­dungs­mit­glie­dern unter an­de­rem Spotify, Uber und Meta ge­hörten.
Diem hiess zuerst Libra und wurde auch als Meta-Kryp­to­wäh­rung be­zeich­net. Sie sollte wie Bit­coin, Ethe­reum & Co. auf der Block­chain-Techno­lo­gie basieren.
Diem kaufen - investieren in die Facebook-Kryptowährung

Diem – Metas Weltwährung

Weltwährung, Pseudo-Bitcoin, globales Geld – die Liste der Bezeichnungen für Metas Kryptowährung Diem (früher Libra Coin) war damals ziemlich lang. Und die Erwartungen an Diem waren rie­sig: Meta Platforms wollte damit nichts weniger als „Geld neu erfinden“ und ein welt­weit gül­tiges Zah­lungs­mittel schaffen.

Um dieses Ziel zu erreichen, hatte sich Meta für Diem mehrere namhafte und weltweit agierende Unternehmen an Bord geholt, unter anderem Spotify, Uber und Lyft. Potentielle Gründungsmitglieder wie Ebay, Paypal und Visa dann jedoch abgesprungen.

Das große Potential von Diem sollte unter anderem auch von der dahinterstehenden Technologie ermöglicht werden. Zwar basierte Diem wie Bit­coin, Ethe­reum & Co. auf der Blockchain, im Gegensatz zu diesen sollte Metas Kry­pto­währung im Wert stabil sein: Diem wurde als sogenannter Stablecoin konzipiert und war durch einen Reservefonds gedeckt.

Diese Punkte allein machten Diem als Kryptowährung sehr spannend, doch es gab noch weitere Faktoren, die für den Erfolg des Meta-Coins gesprochen haben. Welche das sind, erfahren Sie etwas später. Hier soll es zunächst um die Beantwortung der folgenden Fragen gehen: Wo kann ich Diem kaufen? Welche Möglichkeiten gibt es? Worauf muss ich beim Diem-Kauf achten?

Diem hieß vorher Libra - schon gewusst?

Diem war früher unter dem Namen "Libra" bekannt. Die Namensänderung sollte die Unabhängigkeit von Meta Platforms (früher Facebook) betonen, da die Kryptowährung stark von diesem Unternehmen unterstützt wurde und dadurch einen schlechten Ruf bekam, bevor sie auf dem Markt verfügbar war. Die Entwickler von Diem waren sich dieser Tatsache bewusst und haben die Umbenennung als Teil einer Überholung zu einer einfacheren Struktur vorgenommen. Auch das Unternehmen selbst wurde umbenannt und lief früher unter dem Namen Libra Association.

KONNTE MAN FRÜHER DIEM KAUFEN UND VERKAUFEN? – EIN BLICK AUF DIEM-CFD

Als Anleger können Sie beim Kauf von Kryptowährungen in der Regel aus vielen ver­schie­denen Mög­lich­­kei­ten wählen. Einer der schnellsten Wege, Krypto­wäh­run­gen wie Bitcoin zu kaufen, ist ein Krypto-CFD. Ein Krypto-CFD spiegelt den Kurs der zu­grun­de­liegen­den Währung wider, also den Bitcoin-Kurs, den Ethereum-Kurs oder auch den Diem-Kurs. Sie als Anleger parti­zipie­ren so direkt an der Entwick­lung der jeweiligen Digitalwährung.

Da das Konzept von Diem erst am 18. Juni 2019 vorgestellt wurde, stand nicht fest, wo und wann ein CFD auf Diem gekauft werden konnte. Es war auch unklar, ob Diem überhaupt ausserhalb des Meta-Universums von CEO Mark Zuckerberg verfügbar sein würde. Sicher schien nur, dass Diem Anfang 2020 eingeführt werden würde. Der Markteinführungstermin wurde jedoch verschoben. Wie wir heute wissen, wird es Diem auch künftig nicht geben. Vermutlich hätte der Diem (ehemals Libra Coin) auch als CFD handelbar gehandelt werden können – unter anderem bei Plus5005, dort können Sie alle wichtigen Kryptowährungen kaufen und verkaufen.

Wichtig: Als Käufer eines Krypto-CFDs besitzen Sie die zugrundeliegende Währung nicht physisch, Sie besitzen ein Derivat auf Diem, Bitcoin & Co.

HEBELN ODER NICHT HEBELN – DIE ENTSCHEIDUNG LIEGT BEI IHNEN

Sie als Anleger hätten mit einem Diem-CFD direkt an der Entwicklung des Diem-Kurses partizipieren können ohne den Diem-Coin physisch zu besitzen. Wenn Sie wollen, können Sie den Diem-CFD noch mit einem Hebel versehen. Bei Plus5005 können Sie beispielsweise Bitcoin und Ethereum mit dem Faktor zwei hebeln. Beachten Sie, dass der CFD-Handel seit August 2018 stärker reguliert wird.

Selbstverständlich ist auch eine 1:1-Partizipation ohne Hebelmöglich. Der grösste Vorteil bei einem Krypto-CFD ist, dass Sie beim Verkauf Ihres CFDs Ihr Geld sofort und in voller Höhe zurück­bekommen können. Dies ist – vor allem bei Krypto-Börsen – nicht immer der Fall. Manchmal kann sich dort eine Auszahlung Ihres Kapitals über mehrere Tage hin­ziehen.

Unsere Empfehlung: Wenn Sie Kryptowährungen als CFD kaufen oder verkaufen möchten, können Sie Plus5005 nutzen. Plus500 bietet Ein­zahlungen per Kredit­karte und PayPal an sowie eine sehr schnelle Konto­eröffnung ohne Post­Ident. Sie sollten sich zuvor aber mit dem CFD-Handel vertraut machen und die Risiken kennen.

Hier können Sie Diem-CFDS kaufen und verkaufen

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Das Diem-Zertifikat

Zertifikate bieten ebenfalls die Möglichkeit, an der Entwicklung einer Kryptowährung direkt zu partizipieren. Allerdings ist das Angebot an Krypto-Zertifikaten nicht so gross wie das an Krypto-CFDs. Vor allem für kleinere oder ganz junge Kryptowährungen gibt es oft keine Zertifikate, die Sie als Anleger kaufen können. Ent­spre­chend ist aktuell auch noch kein Diem-Zertifikat handelbar.

Über ein Zertifikat können Sie auch in den kleinen Bitcoin-Bruder Bitcoin Cash investieren. Um Krypto-Zertifikate handeln zu können, benö­tigen Sie lediglich ein Wert­papier­depot.

Tipp: Falls Sie planen, mit einem Diem-Zertifikat von der Wertentwicklung der Meta-Kryptowährung zu profitieren, sollten Sie bereits jetzt ein Wertpapierdepot eröffnen.

Echte Diems kaufen

Sowohl CFDs als auch Zertifikate auf Kryptowährungen bieten eine besonders bequeme Möglichkeit, von der Wertentwicklung von Bitcoin, Ethereum & Co. zu profitieren. Wenn Sie eine Onlinewährung aber wirklich besitzen wollen, führt am Kauf von „echten Coins“ kein Weg vorbei, also am Kauf von Bitcoins oder Diem (früher Libra Coins) in Form von „digitalem Geld“ bzw. in Form von Daten.

Der Besitz eines Wallets ist für den Kauf von echten Kryptos ratsam und oft sogar Grund­voraus­setzung. Ein Wallet ist eine elek­troni­sche Brieftasche und ver­gleich­bar mit einem per­sön­lichen Giro­konto für die Hosentasche. Sie können mit einem Wallet Über­wei­sungen tätigen und Kryptos empfangen oder ver­schicken.

Kaufen Sie zum Beispiel Bitcoin auf mehreren Portalen oder an verschiedenen Krypto-Börsen (dazu gleich mehr), dann können Sie alle Bitcoins in einem einzigen Wallet zu­sam­men­fassen. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Sie eine Kryptowährung in einem Wallet „verwahren“, dann schauen Sie am besten in unser Krypto-Lexikon. Dort haben wir die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Krypto­währungen erklärt.

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Wie hätte ich Diem auf einem Krypto-Marktplatz kaufen können?

Diem war eine besonders junge Digitalwährung. Es war deshalb nicht absehbar, ob und wo sie gehandelt werden würde. Krypto-Marktplätze bieten aber in der Regel die Mög­lich­keit, jede digitale Währung zu kaufen und zu verkaufen.

Der bekannteste deutsche Marktplatz für Bitcoin, Ethereum & Co. heisst bitcoin.de, ein Unter­neh­men der Bitcoin Group SE. Hier können Nutzer direkt miteinander echte On­line­wäh­rungen han­deln, der Preis bil­det sich durch An­gebot und Nach­frage.

Das funktioniert in der Regel so: Auf Krypto-Marktplätzen stellen Nutzer ihre Angebote zum Kauf oder Verkauf ein. Käufer können so sehen, wie viele Bitcoins, NEOs oder Ripples ein Verkäufer zu welchem Preis anbietet. Sobald ein Angebot akzeptiert wird, kommt der „Deal“ zustande.

Diem kaufen über Krypto-Börsen – Das war der plan

Der Meta-Coin sollte ein weltweites Zahlungsmittel werden, so das Ziel der Initiatoren. Es war geplant, dass Anleger Diem mit Fiatwährungen kaufen können, wie Euro, Dollar usw. (mehr darüber unter „Das Potenzial von Diem“). Dies sprach eigentlich dagegen, dass Diem Coins auf Krypto-Börsen handelbar sein sollten. Doch da die Facebook-Kryptowährung auf der Blockchain-Technologie aufgesetzt werden sollte, ist es wahrscheinlich, dass Diem auch auf Krypto-Börsen handelbar gewesen wäre, genau wie Bitcoin und andere Kryptowährungen.

Auf Krypto-Börsen können Sie als Anleger „echtes“ Digitalgeld kaufen. Nachdem Sie ein Konto eröff­net und sich veri­fiziert haben (das kann einige Tage dauern), müssen Sie nur noch an­geben, wie viele Münzen Sie zu welchem Kurs kaufen wollen (klassische Wäh­rungen wie US-Dollar oder Euro können dort jeder­zeit gegen die wich­tigsten Krypto­wäh­rungen getauscht werden). Findet die Krypto-Börse ein passendes Angebot, so kauft diese im Kundenauftrag die Bitcoins und schreibt diese anschliessend auf dem Kundenkonto gut.

Vorsicht: Krypto-Börsen bieten die Möglichkeit, die gekauften Digitalwährungen wie Ethereum, Diem & Co. dort auf dem Nutzerkonto liegen zu lassen. Davon raten wir ab, da es in der Vergangenheit bereits häufiger zu Hacks, Betrug und Verlust von Krypto-Coins gekommen ist.

Unsere Empfehlung: Legen Sie sich ein Software- oder ein Hardware-Wallet zu und sichern Sie dort Ihr „Krypto-Vermögen“ mit einem sicheren Passwort.

Pseudo-Bitcoin? Dieses Potenzial hat Diem

Nachdem Meta Platforms seine Krypto-Pläne am 18. Juni 2019 offiziell vorgestellt hatte, be­zeich­­neten einige Me­dien Diem schnell als „Pseudo-Bitcoin“. Doch der Diem (ehemals Libra Coin) unter­schei­det sich in einigen wichtigen Punkten von der weltweit wichtigsten Kryptowährung Bitcoin.

Weltkonzerne betrieben Diem

Diem: global, stabil und sicher

Die Diem Association bezeichnete Diem als „globale, digitalbasierte und reservegestützte Kryptowährung, die auf Blockchain-Technologie basiert“. Ähnlich wie Ethereum, EOS und NEO, unterstützte die Kryptowährung von Meta Smart-Contracts. Die Vision der Association war es, eine Weltwährung zu schaffen, die global, stabil und sicher sein sollte.

Diem hat jedoch nie seinen Anspruch erfüllt, da es nie als eine echte Währung eingesetzt wurde. Obwohl es auf der gleichen Technologie wie Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen basierte, war es nie möglich, Diem zu kaufen. Die Konstruktion von Diem basierte auf einer Blockchain, was die Kryptowährung sicherer machen sollte als andere Kryptowährungen wie z.B. Bitcoin Cash, IOTA oder Monero. Die Meta Platforms schufen die Voraussetzungen dafür, dass Diem als echte Währung existieren konnte. 

Diem sollte durch einen Reserve-Fonds gedeckt werden, der von der Diem Association verwaltet wurde und verschiedene Währungen, einschliesslich Euro, Dollar und Yen, enthielt. Es wurde diskutiert, dass Diem möglicherweise sogar durch Staatsanleihen hoher Bonität gedeckt werden konnte. 

In einem Interview mit Business Insider Deutschland sagte Ökonom Markus Demary vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW), dass „Facebook erreicht hätte, dass es innerhalb des Netzwerks keine Wechselkursschwankungen für Transaktionen mehr gäbe“. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dies jemals der Fall sein wird, da Diem als Kryptowährung nicht mehr existiert.

Krypto-Mining? Nutzer müssen Diem kaufen

Aus dem vorigen Punkt ergibt sich direkt der nächste Unterschied zu Bitcoin: Diem muss von seinen Nutzern gekauft werden. Diem sollte nicht, wie das sonst für Kryptowährungen üblich ist, geschürft werden (siehe auch Krypto-Mining), Diem Coins sollten gekauft werden.

Diem-Nutzer hätten also technisch nicht besonders versiert sein müssen, um an die Meta-Coins zu gelangen, im Gegenteil: Diem sollte besonders nutzerfreundlich sein und hätte problemlos über die hauseigenen Chat-Dienste WhatsApp und Facebook-Messenger sowie das soziale Netzwerk Instagram verschickt werden können.

Diem kaufen über WhatsApp und Meta

Ein Wallet benötigen Sie nicht nur, wenn Sie Diem über eine Krypto-Börse kaufen wollen, sondern auch bei Meta, sobald es die Währung tatsächlich gibt.

Anleger hätten Diem Coins dann innerhalb von WhatsApp und dem Facebook-Messenger per Nachricht an andere Nutzer versenden können. Laut Meta Platforms sollten Besitzer von Diem Coins damit auch über QR-Codes in der echten Welt bezahlen können, also zum Beispiel im Supermarkt oder im Restaurant.

Theoretisch können in der Zukunft auch andere Konzerne diese Anwendungen programmieren und integrieren. Mit der eigenen Programmiersprache „Move“ hatte Meta damit die besten Voraussetzungen geschaffen. Bis zur Entwicklung solcher Anwendungen dürften allerdings noch einige Jahre vergehen, Überweisungen wären also zunächst nur über Metas Netzwerke möglich gewesen.

Zahl potenzieller Diem-Nutzer gewaltig

Einzigartig war auch, dass ein börsennotierter Weltkonzern mit Meta Platforms hinter Diem steckte, welcher sein Quasimonopol im Bereich Social Media für sich und Diem hätte nutzen können. Gemeinsam mit Whatsapp und Instagram hätten Meta insgesamt 2,7 Milliarden aktive Mitglieder weltweit – ein gewaltiges Reservoir potenzieller Diem-Nutzer – gehabt. Es war geplant, dass nur ein Bruchteil der Mitglieder von Meta, Instagram und WhatsApp die neue Kryptowährung nutzen würde, was bereits mehr aktive Nutzung als bei Bitcoin bedeutet hätte.

Diem als Zahlungsmittel

Hätte Diem (früher bekannt als Libra) den Markt erreicht, hätte es einen enormen potentiellen Nutzerkreis gehabt, da es unterstützt wurde von Weltkonzernen und mit Fiatgeld gekauft werden konnte. Es sollte einen stabilen Wert haben und wäre wohl als alltägliches Zahlungsmittel in Frage gekommen. Vor allem in Schwellenländern mit instabilen Währungen wäre Diem interessant gewesen.

Darüber hinaus war die Nutzung von Diem besonders nutzerfreundlich geplant: Überweisungen mit Diem sollten zum Beispiel direkt über die Chatdienste von Meta, WhatsApp und Messenger, möglich sein. Mit einer Verknüpfung zu einem Bankkonto sollte Diem auch direkt auf einem Smartphone in andere Währungen umgetauscht werden können.

Der Facebook-Coin hätte das traditionelle Finanzsystem aus Landesbanken, Zentralbanken und Notenbanken infrage gestellt. Im Interview mit Business Insider Deutschland sagte beispielsweise die Krypto-Expertin Jen Buakaew, Beraterin eines EU-Blockchain-Projektes: „Diem wird alles verändern.“

Was hätte mich Diem gekostet?

Wäre Diem auf den Markt gekommen, hätte die Einrichtung wohl keine Kosten verursacht. Ein- und Auszahlungen in andere Systeme oder Konten sollten ebenfalls kostenlos sein. Es war geplant, dass lediglich Diem-Überweisungen eine Transaktionsgebühr kosten, aber es war nicht bekannt, wie hoch diese sein sollte.

WER HÄTTE AN METAS DIEM VERDIENT?

Es war geplant, dass alle Einkünfte, die mit Diem erwirtschaftet werden, an die Diem Association (früher Libra Association) und ihre Mitglieder gehen sollten. Haupteinnahmequelle sollten Transaktionsgebühren für alle Überweisungen mit Diem sein.

Eine weitere Einkommensmöglichkeit hätte der Reservefonds geboten: Die Diem Association hätte alle Mittel, die im Reservefonds verwahrt wurden, in den Finanzmärkten investieren können. Durch den Kauf von Aktien oder Anleihen hätte die Organisation, ähnlich wie eine normale Bank, von den Renditen dieser Anlagen profitieren können.

Es war geplant, dass bei einem Durchschnittskaufpreis von nur zehn Euro pro Diem bei allen 2,7 Milliarden Meta-Nutzern, 27 Milliarden Euro zur Geldanlage für die Association bereitgestellt werden würden. Bei bescheidenen drei Prozent Rendite hätte das jährliche Gewinne in Höhe von 810 Millionen Euro für die Diem Association bedeutet.

Das sollten Sie noch wissen zu Metas Diem

Meta Platforms hatte geplant, die Kryptowährung Diem im ersten Halbjahr 2020 einzuführen und in den weltweiten Zahlungsverkehr zu integrieren. Es war denkbars, dass Meta durch Diem das traditionelle Finanzsystem revolutionieren konnte. Allerdings wurde im April 2020 eine neue Version der Währung vorgestellt, die mehrere Änderungen beinhaltete. Dies führte dazu, dass sich der Livegang verschob.

Warum wäre Diem ein Stablecoin gewesen?

Da Diem als Zahlungsmittel und nicht als Spekulationsobjekt konzipiert war, war es notwendig, es als Stablecoin zu gestalten. Mit Diem sollte es – wie mit jeder anderen Fiatwährung auch – bald möglich sein, alltägliche Dinge zu kaufen. Und dies war geplant nicht nur für Mitglieder der Diem Association, sondern bald auch für jeden Supermarkt und jede Tankstelle verfügbar zu sein. Wäre es möglich, mit Diem zu spekulieren und durch den Handel mit Diem (theoretisch) reich zu werden, hätte Diem sein Ziel als globales Zahlungsmittel nicht erreichen können.

Hinweis: Für das Ansehen eines Stablecoins ist auch die Transparenz, mit der die Deckung belegt wird, äußerst wichtig. Der Stablecoin Tether beispielsweise gerät immer wieder in die Kritik, weil ein umfänglicher Nachweis für die Existenz der Rücklagen bisher fehlt.

Wäre Meta Platforms mit Diem zur Notenbank geworden?

Die Blockchain, auf der Diem aufgesetzt war, basierte auf einem Prinzip, das Vermittler unnötig machte. Die Coins konnten ohne Bank und Geldtransfersysteme von einem Besitzer zum anderen übertragen werden. Obwohl viele wichtige Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, NEO, Monero oder Litecoin, die Blockchain-Technologie nutzten, ging die Facebook-Kryptowährung Diem einen Schritt weiter: Durch ihre Konstruktion als Stablecoin hätte Diem tatsächlich irgendwann ein globales Zahlungsmittel werden können. Hierdurch hätte Meta Platforms die Möglichkeit gehabt, wie eine Notenbank zu agieren. Das bereitete einigen Experten Bedenken.

Um dieses Ziel zu erreichen, hatten Meta und die Diem Association vor allem Menschen in Entwicklungsländern als Zielgruppe identifiziert. Diese besassen oft kein Bankkonto, jedoch oft einen Account in einem sozialen Netzwerk oder bei WhatsApp. Mit Diem hätten diese Menschen erstmals die Möglichkeit gehabt, Geld aufzubewahren und vielleicht sogar anzusparen.

Das Risiko bestand darin, dass Menschen irgendwann mehr Vertrauen in diese alternative Währung (oder eine andere) hätten, als in den Euro, Dollar und Co. Dann wäre die gesamte Geldpolitik in Frage gestellt gewesen.“

Könnte Meta Platforms tatsächlich Menschen in ärmeren Ländern helfen?

Über das Konzept von Diem wurde viel diskutiert, aber es wäre wohl nicht möglich gewesen, Diem Coins zu kaufen, ohne ein Bankkonto zu besitzen. Banken und Mitglieder wie Visa, MasterCard und PayPal sollten die einzigen Möglichkeiten für Einzahlungen auf das Diem-Wallet sein.

Es war auch unklar, welche Wechselkurse für Menschen aus Entwicklungsländern gelten sollten, da Diem anfangs nur an wichtige Währungen wie US-Dollar oder Euro gekoppelt war.

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Diem 2.0: Das neue Konzept der Meta-Währung

Das Konzept der Kryptowährung Diem (früher Libra) hat sich im Laufe der Zeit verändert. Am 16. April 2020 wurde ein neues White Paper vorgestellt, das den Übergang zu einer Plattform für digitale Währungen ankündigte. Die Verzögerung des Livegangs des Projekts war eine Folge dieser Änderungen.

Meta besicherte Diem weiterhin mit mehreren Währungen

Statt einer eigenen Kryptowährung sollte die Diem Association nun eine Plattform für digitale Währungen erstellen. Der Multi-Currency Diem (früher Libra Coin) war jedoch weiterhin Teil des Konzepts. Er sollte aus verschiedenen Single-Currency Stablecoins bestehen, wie dem Diem-Euro, dem Diem-US-Dollar und dem Diem-GBP. Die Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden, Zentralbanken und Finanzinstitutionen sollte die Anzahl der Stablecoins erhöhen.

Der Multi-Currency Diem setzte sich aus diesen Stablecoins zusammen und war stabiler als die Währungen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Verfügbarkeit des Multi-Currency Diem in Deutschland war jedoch unklar. Diem wollte keine Konkurrenz für Zentralbankwährungen sein und diese einfach in die Plattform integrieren.

Kapitalpuffer in Krisensituationen

Diem, das ehemalige Kryptowährungsprojekt, sollte durch entsprechende Reserven vollständig gedeckt sein, um die Systemstabilität zu gewährleisten. Es war geplant, dass die Single-Currency-Stablecoins zu mindestens 80 Prozent durch auf diese Währung lautende Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und einem hohen Rating, sowie durch 20 Prozent Bargeld besichert würden. Die Diem Association hatte auch eingeräumt, dass im Diem-Netzwerk Verluste auftreten könnten, beispielsweise durch schnelle Änderungen von Zinssätzen. Eine Diem Reserve mit einem zusätzlichen Kapitalpuffer für Krisenzeiten war vorgesehen. Leider wurde von der Diem Association nie veröffentlicht, wie hoch dieser Puffer hätte sein sollen.

Die Verpflichtung auf ein beschränktes Blockchain-System

Die Diem Association hatte ursprünglich geplant, mit einem beschränkten Blockchain-System zu starten und nach fünf Jahren zu einem öffentlichen Netzwerk zu wechseln, ähnlich dem von Ethereum. Dieser Plan hat sich jedoch geändert und in der Version 2.0 von Diem sollte es bei einem beschränkten Blockchain-System bleiben.

Möglichkeit von Smart Contracts

Smart Contracts Funktionalitäten wären im Diem Netzwerk technologisch möglich gewesen, ähnlich wie bei der Ethereum-Blockchain. Sie sollten zu Beginn von der Diem Association geprüft werden, allerdings wären in diesem Fall später Änderungen möglich gewesen. Sicher ist aber, dass die Diem Association keine Kredite vergeben hätte, dies wäre, wenn überhaupt, nur über dritte Parteien in Frage gekommen.

Smart Contracts - schon gewusst?

Bei Smart Contracts handelt es sich um selbstausführende Verträge. Die Bedingungen zwischen Käufer und Verkäufer werden direkt in die Codezeilen geschrieben. Der Code und die darin enthalten Vereinbarungen bestehen über ein verteiltes, dezentrales Blockchain-Netzwerk. Smart Contracts ermöglichen die Durchführung von vertraulichen Transaktionen und Vereinbarungen zwischen verschiedenen anonymen Parteien. Dabei sind keine zentralen Behörden, Rechtssysteme oder externe Durchsetzungsmechanismen notwendig. Smart Contracts machen alle Verträge nachvollzieber, irreversibel und transparent.

Umsetzung tiefgreifender Compliance-Strategien

Der Diem, der mittlerweile nicht mehr existiert, hätte in der geplanten Version 2.0 einen besonderen Fokus auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gelegt. Es war geplant, enge Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden aufzunehmen und tiefgreifende Compliance-Strategien umzusetzen, um sicherzustellen, dass die Geldpolitik der Zentralbanken nicht beeinträchtigt würde. So sollte sichergestellt werden, dass sich der Diem reibungslos in die geldpolitische und makroprudenzielle Politik integriert und bestehende Währungen ergänzt.

Die Diem Association wollte ein umfassendes Compliance-System einführen, um illegalen Aktivitäten, wie z.B. Terrorfinanzierung, entgegenzuwirken. Es war geplant, dass die Diem Reserve von einer Gruppe bestehend aus Zentralbanken, Regulatoren und internationalen Organisationen unter der Aufsicht der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) kontrolliert würde. Die Association hatte bei der FINMA bereits einen Antrag auf Erteilung einer Lizenz zum Betrieb eines Zahlungssystems gestellt.

DIEM KAUFEN? DAS WAR NIE MÖGLICH

1
Die Idee hinter der Meta-Kryptowährung Diem war, dass sie als Stablecoin konzipiert werden sollte, um starke Kursschwankungen zu vermeiden.
2
Es war geplant, Diem als vertrauenswürdigen Stable Coin zu postionieren, um das Interesse an Kryptowährungen zu steigern.
3
Es war nicht möglich, Diem Coins direkt zu kaufen, es hätte aber möglicherweise bald über einen CFD oder ein Zertifikat möglich sein sollen.
4
Echte Diem Coins konnten nicht erworben werden, selbst wenn es geplant war, sie über Krypto-Börsen oder im Meta-Universum zu verkaufen.

Beitrag verfasst von:

MARKUS GENTNER – REDAKTIONSLEITER RATGEBER

Markus Gentner - Redaktionsleiter finanzen.ch Ratgeber Markus Gentner leitet seit 2018 den Ratgeberbereich bei finanzen.ch. Zuvor war er fünf Jahre lang in der News-Redaktion tätig. Der studierte Journalist und Germanist baute sein Börsenwissen vor über zehn Jahren beim Deutschen Anleger Fernsehen DAF auf, bereits während seines Print-Volontariats spezialisierte er sich auf Ratgeberthemen.

*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.

5Hinweis zu Plus500: Ihr Kapital unterliegt einem Risiko. Plus500SEY Ltd is authorised and regulated by the Seychelles Financial Services Authority (Licence No. SD039). Der Handel ist lediglich für eine Stunde am Sonntag nicht möglich.

Risikohinweis: CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74% und 89% der Kleinan­legerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktio­nieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bildquelle: Ink Drop / Shutterstock.com

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